«Als Sohn eines eingewanderten Italieners muss man sein Geld selber verdienen», sagt Donato Scognamiglio. Das gilt auch für die 365'000 Franken, die er ausgibt, um für die Zürcher EVP in den Nationalrat einzuziehen. Scognamiglio hat sein Ausbildungszentrum für Immobilienfragen verkauft und ist nun Präsident des Unternehmens. Allein der Versand eines Flyers an alle Zürcher Haushalte koste 117'000 Franken, den Druck nicht eingerechnet.
Im Kanton Zürich hält die EVP einen Sitz; Scognamiglio startet vom fünften Listenplatz, gibt sich aber optimistisch. Bei seiner überraschenden Wahl in den Zürcher Kantonsrat überholte er Anfang Jahr einen amtierenden Parlamentarier. In den vergangenen Tagen sind Scognamiglio Spenden in der Höhe von 13'000 Franken zugeflossen. Sein Budget für den Wahlkampf wächst. (be)
Die jüngste Grossrätin des Kantons Bern will für die SVP in den Nationalrat – und nimmt dafür ordentlich Geld in die Hand: 95'000 Franken beträgt das Budget von Katja Riem. Die 26-jährige Winzerin und Agronomin startet vom undankbaren 19. Listenplatz aus. Leise Hoffnung kann sie sich trotzdem machen, war sie doch vergangenes Jahr bestgewählte Grossrätin. Den grössten Teil des Wahlkampfs finanziert sie selbst.
Im elterlichen KMU und dem Landwirtschaftsbetrieb erlebe sie tagtäglich, wie gross der politische Einfluss sei, erklärt sie ihre Motivation. «Es ist mir deshalb sehr wichtig, dass die richtigen Werte im Parlament vertreten sind.» Auch wenn sie nicht gewählt werde, hoffe sie, dass sie der SVP-Liste «und somit meinen Werten den nötigen Schub verpassen kann». Das sei es ihr wert. (mjb)
Adrian Steiner aus Weggis am Vierwaldstättersee ist CEO der Thermoplan AG und kandidiert in Luzern für einen Mitte-Nationalratssitz. Chancen rechnet er sich kaum aus, denn politisch ist der 47-Jährige ein unbeschriebenes Blatt. Trotzdem investiert er fast 150'000 Franken in seinen Wahlkampf; bis auf 10'000 Franken finanziert er alles aus eigener Tasche.
Dies tut er nicht nur, um auf der politischen Bühne Bekanntheit zu erreichen. Sondern auch, um jene seiner Firma, die Kaffeeautomaten entwickelt und produziert, zu steigern. Das Ziel: Fachkräfte mobilisieren. Als Unternehmer ist er sich grosse Investitionen gewohnt. Was ihn bei den Nationalratswahlen antreibt, ist zudem seine feste Überzeugung, dass Bundesbern eine wirtschaftliche Stimme guttäte, die sich mit «nachhaltigem und sozialverträglichem Unternehmertum» auskennt. (lf)
Er lässt keine Zweifel aufkommen: Er will nach Bern. Er will St.Galler Nationalrat werden. Dafür scheut der Unternehmer Christof Züger, CEO der Züger Frischkäse AG, keinen Aufwand. Züger ist präsent – und aktiv. Vor der Firma steht ein Festzelt, Tage der offenen Tür. Aktivitäten zuhauf. Als einer der Ersten grüsste er bereits Ende Juni von der Plakatwand, der Standort wohl gewählt – unweit des St.Galler OpenAir.
75'000 Franken beträgt sein Wahlkampfbudget, 50'000 steuert er aus der eigenen Tasche bei. «Züger überzügt. Spricht Klartext. Keine Käse» – aufwendiger Wahlkampf, hohes Budget, knackige Slogans und dennoch: Züger dürfte chancenlos sein. Die Ausgangslage spricht gegen ihn. Marcel Dobler oder Susanne Vincenz-Stauffacher vom Stuhl zu stossen, wird ihm kaum gelingen. Und dass die St.Galler FDP einen dritten Sitz holt, dürfte Wunschtraum bleiben. (rw)
Der Unternehmer Adrian Schoop verfügt offiziell über ein Budget von 175'000 Franken, das ist schon mal respektabel. Aber Insider in seiner Partei, der FDP, vermuten, dass er noch wesentlich mehr Mittel zur Verfügung hat. Denn im Aargau ist kein anderer Nationalratskandidat so präsent wie der Grossrat und Gemeindeammann von Turgi. Egal durch welche Region man fährt, niemand entgeht den Plakaten mit dem Slogan «Schoop spricht Klartext».
Und wer auf den sozialen Medien unterwegs ist, begegnet ihm ebenso häufig – selbst auf TikTok, wo er professionell gemachte Kurzfilme veröffentlicht. All dies nicht erst seit ein paar Wochen, sondern seit mehreren Monaten. Um gewählt zu werden, müsste Schoop allerdings einen der beiden bisherigen FDP-Nationalräte, Matthias Jauslin oder Maja Riniker, verdrängen – was unwahrscheinlich ist. Und vor ihm auf der Liste ist erst noch eine bekannte Frau platziert, Janine Glarner. (pmü) (aargauerzeitung.ch)
Die haben übers Wochenende anscheinend Gas gegeben mit Plakätle.
Dürften aber hoffentlich auch changenlos sein.
Bezahlt haben die das aber sicher nicht aus ihrem eigenen Sack.
Schlimm, wie die Landschaft schon wieder verhuntzt ist mit diesen unsäglichen Plakaten, wo Köpfe mit Wahlversprechen drauf prangern.
Die Werte der SVP und der Bauern sind hochgradig ÜBERVERTRETEN